Auf der Route 66 von Chicago nach Los Angeles
(September 2015)


P R O L O G

Ende 2014 waren Christian und ich uns einig, dass es wieder an der Zeit für einen Trip in die USA wäre. Relativ schnell war für uns klar, dass es diesmal mehr in Richtung Ostküste und die Südstaaten gehen sollte. Nach ausführlicher Planung möglicher Routen gaben wir die Wunschroute an unseren auf USA-Reisen spezialisierten Veranstalter, der sich schon bei vorherigen USA-Trips bewährt hatte. Nach diversen Anpassungen, Emails und Telefonaten mussten wir leider feststellen, dass unser eingeplantes Budget nicht mit der Realität in Einklang zu bringen war. Also musste eine Alternative gefunden werden.

Bei der Größe des Landes war das nicht wirklich schwierig und schnell war eine neue Idee geboren. Warum nicht mal quer durch´s Land von Ost nach West und was bot sich da mehr an als die Strasse aller Strassen in den USA, die MOTHERROAD oder besser bekannt als ...


Schnell war die neue Strecke geplant und an den Reiseveranstalter übermittelt. Eine Woche später waren alle Wünsche umgesetzt und die Reise fertig gebucht. Eigentlich hätte es jetzt losgehen können, aber leider war es erst Ende Februar und bis zum Herbst noch lange hin.


Sonntag, 13.09.2015
Da der Abflug planmäßig erst um 15.40 Uhr erfolgen sollte, konnte ich den Abreisetag ruhig angehen lassen. Erst mal ordentlich ausschlafen, denn der Tag würde lange werden. Gegen 10.30 Uhr kam Christian bei mir Zuhause vorbei um mich abzuholen. Alles war bereits gepackt und so mussten wir nur Koffer und Handgepäck in den Kofferraum werfen und ab ging es.
 
Als wir um 13.20 Uhr am Flughafen ankamen mussten wir feststellen, dass wir wohl nicht die einzigen an diesem Tag waren, die irgendwohin fliegen wollten. Die Schalter der Lufthansa waren alle total überfüllt und so dauerte es rund 45 Minuten, bis wir dran waren, um dann zu erfahren, dass der Flug überbucht sei, wir aktuell keinen Sitzplatz hätten und auf der Warteliste stünden. Suuuper, das fing ja schon toll an. 10 Minuten vor Abflug hatten wir dann endlich doch Sitzplätze und der Adrenalinspiegel erreichte wieder Normalzustand.

 
Der Flug selbst war dann völlig problemlos und fühlte sich zum Glück auch nicht zu lange an. Ziemlich genau um 18.00 Uhr Ortszeit landeten wir in Chicago und kamen somit fast 30 Minuten früher als geplant an. Nach Gepäckübernahme und Immigration ging´s mit dem Taxi zum Hotel. Wow war das teuer!!! Schnell einchecken und dann eine erste Erkundungsrunde über die Magnificent Mile. Der Tag war lang und so ging es nach zwei Absackerbierchen wieder ins Hotel.
 
Der kommende Tag stand ganz unter dem Motto "Sightseeing in Chicago".


Montag, 14.09.2015
Durch die Zeitumstellung war ich bereits um 5.30 Uhr wach und nach einer weiteren Stunde sind wir dann aufgestanden und hatten bereits um 7.20 Uhr unser erstes Frühstück bei Starbuck hinter uns.
 
Der Plan war, ein Ticket für die in Chicago angebotenen HOPP ON/HOPP OFF Busse zu kaufen, die einem die Möglichkeit bieten, ohne feste Zeiten gesamt Chicago zu erkunden und an vielen interessanten Punkten so lange wie man will zu unterbrechen, da das Ticket für volle 24 Stunden gültig ist. Da wir aber sooo früh schon in den Tag gestartet sind, hatten die Verkaufsstellen doch tatsächlich noch alle geschlossen. Kurzentschlossen haben wir unsere Stadtbesichtigung somit mit einem längeren Fussmarsch zum NAVY PIER begonnen. Dort angekommen mussten wir feststellen, das außer uns noch kaum jemand auf den Beinen war. Anscheinend starten die Chicagoer ihren Tag etwas später.



Als wir das gesamte Pier abgelaufen waren fanden wir zum Glück genau am Eingang einen Kartenverkaufsstand für die genannten Busse, der nun auch geöffnet hatte. Schnell waren zwei Tickets bei BIG BUS TOURS gekauft und schon zehn Minuten später saßen wir im Oberdeck des Cabriobusses. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, uns Chicago intensiv anzusehen und alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen, für die wir uns interessierten. Tatsächlich sind wir die komplette Runde dann sogar zweimal gefahren, hatten den ersten wirklich leckeren Burger unserer Reise und saßen am Nachmittag bei strahlender Sonne und ca. 28 Grad mit erstaunlich gutem Bier in einem kleinen Park. Da mein Billigrucksack nach nur einem Tag bereits Auflösungserscheinungen zeigte und unweit unseres Hotels ein North Face Shop war, der aktuell groß SALE ankündigte, machten wir am Ende unseres Tages dort noch einen Stopp und ich erstand einen neuen Rucksack, der sich im Laufe des Urlaubs wirklich bewährte.

 
Am Abend gab´s dann noch richtig leckere Babyback Rips und schon war der erste Tag unserer Reise um.


Dienstag, 15.09.2015
Da wir die Zeitumstellung noch nicht wirklich verinnerlicht hatten, waren wir wieder bereits um 5.30 Uhr wach und standen sehr früh auf. Nachdem wir im Bad fertig waren ging es quer über die Strasse zu Starbucks für einen guten Kaffee und eine Banane (ja ich meine wirklich Banane) zum Frühstück. Da wir erst gegen Mittag unser Auto am Flughafen übernehmen konnten, sind wir nochmal die Magnificent Mile entlang geschlendert und haben uns in einem kleinen Supermarkt mit Wasser versorgt.
 
Gegen 10.00 Uhr bestiegen wir unser Taxi zur ALAMO Rental Station am Flughafen und hatten Glück. Der Rental Agent war wirklich total nett und nachdem der Papierkrieg erledigt war konnten wir unser Auto fast zwei Stunden früher als geplant übernehmen, was sehr hilfreich war, denn vor uns lagen nun rund 550 KM bis St. Louis und somit auch ca. 6 Stunden Fahrt.
 
Außer einem kurzen Tankstopp und einer Zigarettenpause fuhren wir die komplette Strecke durch und trafen am frühen Abend in St. Louis ein. Der Check In im Motel ging schnell und nach kurzer Relaxpause war´s dann auch schon Zeit für unser Abendessen in einem netten Lokal nicht weit entfernt vom Motel. Das frühe Aufstehen in Verbindung mit der langen Fahrt und dem Bierchen beim Abendessen sorgten dafür, dass wir relativ früh wieder im Motel zurück waren und auch schnell tief und fest schliefen.
 
Ab morgen sollte es dann fast nur nach Richtung Westen gehen, bis wir den Pazifik erreichen würden.
 

Mittwoch, 16.09.2015
Wieder früh wach ging´s nach Dusche und Kaffee zum Gateway Arch in St. Louis.
Nachdem wir einige Zeit erfolglos mit der Parkplatzsuche verbracht haben, fuhren wir schließlich in ein Parkhaus in der Nähe des GATEWAY ARCH und mussten feststellen, das sich amerikanische Parkhäuser (zumindest dieses) doch erheblich von deutschen unterscheiden. Sowohl Beschilderung als auch Beleuchtung ließen extrem zu wünschen übrig. Endlich einen Parkplatz gefunden verbrachten wir abermals einige Zeit, um endlich einen Ausgang zu finden.
 
Vor es zum GATEWAY ARCH ging, besichtigten wir noch das OLD COURTHOUSE, welches sich Luftlinie ca. 500 Meter davon entfernt befindet. Anschließend erreichten wir nach kurzem Fussmarsch das Wahrzeichen von St. Louis, welches sich im JEFFERSON NATIONAL EXPANSION MEMORIAL, einer großflächigen Parkanlage, befindet. Leider fanden dort aktuell umfangreiche Baumaßnahmen statt, so dass rund um den GATEWAY ARCH fast alles aufgegraben und nicht wirklich hübsch war. Also blieb uns nichts anderes übrig als ein paar schöne Fotos vom Wahrzeichen zu machen und dann den Rückweg anzutreten.


 
Zurück im Parkhaus wollten wir unser Auto holen und das Drama begann von Neuem. Wo für das Ticket bezahlen, um durch die Schranke zu kommen. Mehrfach nachgefragt hieß es einmal, man müsse in dem daneben gelegenen Hotel zahlen, was dort aber verneint wurde, ein anderes mal wäre die Zahlstelle angeblich gegenüber. Letztendlich mussten wir dann einfach an die Schranke fahren, wo uns die Parkgebühr bar abgenommen und die Schranke geöffnet wurde.
 
Endlich aus dem Parkhaus und dem Großstadtverkehr raus visierten wir das eigentliche Ziel unserer Reise an. Die ROUTE 66. Ab jetzt sollte es erstmal für lange Zeit immer Richtung Westen gehen, bis wir letztendlich den Pazifik erreichen würden. Nächstes Etappenziel war SPRINGFIELD/Missouri und um ehrlich zu sein war dieses Teilstück nicht wirklich aufregend. Allein die Vegetation und das Landschaftsprofil änderten sich und es wurde etwas hügeliger mit mehr Waldbewuchs. An einem wie es schien sehr elitären Golfplatz beschlossen wir, eine Pause zu machen bis es anschließend weiter Richtung Springfield ging. Meile um Meile ließen wir hinter uns und plötzlich hatten wir unser heutiges Ziel erreicht. Da wir relativ früh ankamen machten wir noch einen Stopp beim örtlichen Supermarkt, um uns erstmalig so richtig mit Reiseverpflegung einzudecken. Den Kofferraum voll mit ausreichend Wasservorräten und Verpflegung für die nächste Tagesetappe ging´s dann zum Motel.

 
Check In ging wie bisher immer sehr schnell und reibungslos, so das wir nach einer Tasse Kaffee und kurzer Pause wieder los sind und die Umgebung erkunden wollten, was aber nur teilweise erfolgreich war, da diverse Sehenswürdigkeiten von Springfield geschlossen waren. Begründung: „They are operated by volunteers and they do not work today“, sprich die ehrenamtlichen Mitarbeiter hatten heute keine Lust! Also sind wir das relativ kleine Springfield abgefahren, machten ein paar Fotos und dann zurück zum Motel.
 
Mittlerweile war es dann aber auch schon Abend geworden und in einem sehr rustikalen Diner gab´s Abendessen. Anschließend zurück zum Motel mit der spannenden Frage, welche Überraschungen wohl der nächste Tag für uns bereithalten würde.
 

Donnerstag, 17.09.2015

Ausgeschlafen, nach einer Tasse Kaffee und zwei Zigaretten starteten wir in den neuen Tag. Heute ging es nach TULSA in Oklahoma. Das erste Stück fuhren wir auf dem Interstate 44, um diesen dann aber wieder zu verlassen und weiter auf der OLD ROUTE 66 zu fahren.
 
Um ehrlich zu sein hatte ich mir die Route 66 (zumindest bis hier) anders vorgestellt. Landschaftlich ist es sehr schön und auch einigermaßen abwechslungsreich, aber die ROUTE 66 selbst und die auf ihrem Weg gelegenen Orte geben bisher nicht wirklich viel her. Ich war gespannt, wie sich dies im Laufe unser Tour weiter entwickeln würde.
 
Am Nachmittag erreichten wir TULSA  und fanden Unterkunft in einem sehr schönen und sauberen Motel der Best Western Kette. Abendessen gab’s in einer sehr einfachen, aber wirklich leckeren BBQ-Bude ca. 10 Kilometer vom Motel entfernt.


Freitag, 18.09.2015
Nach Dusche und obligatorischer Tasse Kaffee sah der Plan vor, dass wir uns gleich am Morgen das Route 66 Historic Village in Tulsa ansehen wollten. Am Vortag im Internet hatte ich dazu einige Infos gefunden, die recht interessant klangen.
 
Das in den USA gerne mal mit Superlativen hantiert wird ist ja bekannt, aber was dann kam war wirklich nicht zu erwarten. Das in der lokalen Presse und auch auf der Homepage angepriesene Historic Village war ein relativ kleines offenes Areal am Stadtrand von Tulsa und bestand letztendlich aus zwei älteren Lokomotiven, einem kleinen Ölförderturm und ein paar weiteren Gerätschaften der Ölförderung. Schon etwas enttäuschend. Egal, gab ein paar schöne Fotos und ansonsten Haken dahinter.

 
Dann ging’s auf der R66 immer weiter Richtung Westen. Heutiges Ziel: OKLAHOMA CITY
 
In einem kleinen verschlafenen Örtchen sah ich aus dem Augenwinkel einen alten Cadillac am Strassenrand stehen. Kurzentschlossen und nach kurzem Kontrollblick im Rückspiegel bremste ich relativ stark ab um unweit des Caddis zu parken. Den Fotoapparat gezückt und raus aus dem Auto.
 
Noch während wir erste Fotos machten kam ein älterer Farbiger von der anderen Strassenseite rüber, sprach uns an und fragte, ob wir an derartigen Oldtimern interessiert wären. Als wir das bejahten, lud er uns ein in die gegenüberliegende Werkstatt mitzukommen, denn da könnte er uns ein paar „Schätzchen“ zeigen. Etwas irritiert, denn die Werkstatt sah jetzt nicht wirklich nach Schätzen aus, folgten wir ihm und waren sichtlich überrascht über das, was wir dann in der Werkstatt zu sehen bekamen. Die komplette, etwas chaotisch wirkende Werkstatt war voll mit luxuriösen, teils komplett teils teilrestaurierten Fahrzeugen, angefangen mit einem Shelby Mustang, einem Porsche Speedster, einem Ferrari F40 und diversen weiteren alten V8. Natürlich mussten wir hier erst mal Fotos machen und auf die Frage, warum denn diese teilweise doch ziemlich teuren Fahrzeuge alle in der Werkstatt stehen würden kam nur ganz trocken die Antwort „Mein Chef ist ein Sammler“. Aha, da stellte sich mir nur noch die Frage, woher denn das ganze Geld kommt, aber die behielt ich dann besser für mich.

 
Wir bedankten uns für die Einladung, stiegen wieder in unseren Jeep Cherokee Baujahr 2015 ein und setzten unsere Fahrt nach Oklahoma City fort.

Nach Ankunft wiederholte sich unser tägliches Ritual. Check In, kurze Ruhephase mit Tasse Kaffee im Motel und Beratschlagung, wohin es heute zum Abendessen gehen sollte. Da wir nun schon einige Tage unterwegs waren und ich noch immer auf meine Leibspeise, ein dickes fettes Steak, warten musste, ging´s heute zum ersten Mal in ein echtes US-Steakhouse. Wurde auch Zeit und war eine gute Vorbereitung auf das, was am nächsten Tag folgen sollte.


Samstag, 19.09.2015
Der Tag auf den ich viele Monate gewartet habe. Als alter Fleisch- und insbesondere Steakliebhaber war es seit langem mein Wunsch, einmal im BIG TEXAN AMARILLO essen zu gehen und eines der angeblich besten Steaks in den USA zu geniesen. Das heutige Tagesziel war also AMARILLO in Texas. Mit knapp 200.000 Einwohnern eher klein für amerikanische Verhältnisse.
 
Doch erstmal war der Weg das Ziel und der hieß natürlich wie jeden Tag: ROUTE 66
Heute zeigte sich die Route 66 mal so, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte. Kleine, verschlafene Örtchen am Streckenverlauf und immer wieder tolle Fotomotive mit restaurierten Gebäuden aus vergangener Zeit. Historisch eben. Nach mehreren kurzen Stopps für ein paar Fotos erreichten wir ELK CITY mit dem NATIONAL ROUTE 66 MUSEUM. Also Blinker raus und einen Parkplatz gesucht. Auf kleinem Areal wurde ein altes Dorf mit diversen Gebäuden und zusätzlichem landwirtschaftlichem Museum wirklich sehr schön nachgebaut bzw. restauriert. Der Besuch lohnt sich und ist empfehlenswert.



Am späten Nachmittag sind wir dann in Amarillo angekommen. Da sich unser Motel unweit der CADILLAC RANCH befand haben wir entschieden, erst dort hin zu fahren. 1974 wurden von Mitgliedern der Künstlergruppe Ant Farm aus San Francisco westlich von Amarillo zehn Cadillacs in einer Linie und im gleichen Winkel mit der vorderen Hälfte im Boden eines Maisfeldes eingegraben. Sie stammen aus den Baujahren 1948 bis 1963 und repräsentieren den Beginn und den Niedergang der Heckflossen-Modelle der 1950er Jahre. Der Winkel in dem die Fahrzeuge eingegraben sind, soll mit dem Steigungswinkel der Pyramiden von Gizeh korrespondieren. Sie symbolisieren die Freiheit, die das Automobil mit sich brachte, und zugleich die Faszination und Anziehungskraft, die von den „roadside attractions“ (Attraktionen am Straßenrand) entlang der amerikanischen Fernstraßen ausgeht. Der Standort liegt unmittelbar an der historischen Route 66.

 
Im Anschluss ging´s dann ca. 10 Kilometer zurück nach Amarillo zum Motel, wo wir uns frisch geduscht auch schon in Richtung BIG TEXAN aufmachten. Dieses Steakhouse ist weit über die Landesgrenzen für seine extrem guten und sehr großen Steaks bekannt. Die Erwartungshaltung war also entsprechend groß und wir waren beide sehr gespannt, ob diese mit der Realität mithalten kann. Um es kurz zu mache: Jaaa, hier stimmt wirklich alles. Das Ambiente, der Service und vor allem die Qualität der Speisen. Einzig der Preis ist etwas hoch, aber jeden Dollar wert. Zur Feier des Tages gönnte ich mir ein 900gr. T-Bone-Steak und kam mir vor wie im BBQ-Himmel. Einfach nur fantastisch und das wahrscheinlich beste Steak, das ich bisher in meinem Leben gegessen habe.

Vollgefressen und glücklich ließen wir den Abend bei einem letzten Bierchen ausklingen und nach einem kurzen Besuch des hauseigenen Souvenirshops fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft.

 
Sonntag, 20.09.2015
Der Himmel war an diesem Morgen ziemlich bewölkt und da wir in den Palo Duro Canyon fahren wollten hatten wir doch etwas Zweifel, ob sich das lohnt. Tatsächlich war die Entscheidung goldrichtig, denn je weiter wir uns dem Canyon näherten, um so mehr machte die Wolkendecke auf und als wir ankamen, hatten wir strahlenden Sonnenschein und bereits um die 30 Grad. Erstaunlich, der PALO DURO CANYON ist laut Wikipedia neben dem Grand Canyon einer der größten Canyons in den USA, aber kaum jemand kennt ihn. Selbst Amerikaner, die wir im Canyon getroffen haben, haben zugegeben, den Canyon vorher nicht gekannt zu haben. Das ist schade, denn der Canyon ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Von der Ausdehnung nicht allzu groß, aber landschaftlich unheimlich schön mit vielen tollen Motiven für´s Fotoalbum.



Bis wir uns umsahen war es schon weit nach 11.00 Uhr und höchste Zeit, den Canyon wieder zu verlassen. Tagesziel war Tucumcari und um zurück auf die Route 66 zu gelangen mussten wir ungefähr 80 Kilometer nordwestlich fahren. Zurück auf der Route 66 folgten wir dieser eine ganze Weile bis der I-40 und die Route 66 sich zu einer Strasse vereinigten. Die letzten 40 Meilen ging´s dann über den I-40 mit kurzer Brotzeit und Zigarettenpause bei brütender Hitze direkt am Interstate.

 
Vor dem Check-In im Motel machten wir noch eine kurze „Stadtrundfahrt“. Die viel allerdings recht kurz aus, denn außer ein paar netten Fotomotiven gab der kleine Wüstenort nicht wirklich viel her. Im Motel angekommen brachten wir erst mal unser ganzes elektronisches Equipment wieder auf Vordermann und sicherten unsere Fotos auf´s Laptop. Anschließend gab´s einen erstaunlich guten Kaffee von der Rezeption auf unserer Terrasse und wir entspannten ein wenig, bis es dann auch schon Zeit für´s Abendessen in einem Steakhouse um die Ecke war.


Montag, 21.09.2015
Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten und ebenso sollte sich auch der kommende Tag präsentieren.
Bereits am Morgen war es ziemlich heiß und wir waren wirklich glücklich über die Klimaanlage im Auto. Eigentlich war die heutige Strecke mit rund 300 Kilometern nicht allzu lange, aber auch nicht wirklich aufregend und ohne große Abwechslung. So ergab es sich, dass wir ohne große Pausen fast durchgefahren sind und schon um ca. 14.00 Uhr in Albuquerque angekommen sind.
 
Albuquerque, was soll ich sagen? Jeder empfindet Städte anders und ich bin grundsätzlich eher Freund von kleineren Orten, aber ohne den dortigen Einwohnern Unrecht tun zu wollen … für mich eine der häßlichsten Städte, die ich bei diversen Reisen in die USA gesehen habe. Dazu kam, dass das Wetter immer mehr kippte und der Regen schon deutlich in der Luft lag. Da Christians externe Festplatte den Geist aufgegeben hatte beschlossen wir, einen BEST BUY (ähnlich Mediamarkt) zu suchen und ihm eine neue zu besorgen. Dank Navi überhaupt kein Problem und schnell war eine Filiale gefunden. Anschließend ging´s zum Motel und falls irgendjemand vor hat, nach Albuquerque zu reisen, bitte übernachtet nicht im Red Roof Inn Motel. Die Lage ist hässlich, das Motel ebenso und der Pflegezustand dieser Immobilie ist unterirdisch und ausgerechnet dort hatten wir zwei Nächte geplant. Die Begeisterung hielt sich somit in Grenzen. Am Abend hatte es dann auch noch kräftig zu regnen begonnen und die Spannung war groß, was uns der nächste Tag bereiten würde.

 
Dienstag, 22.09.2015
Bei starker Bewölkung und Regen verließen wir unser Motel mit Ziel Santa Fe. So hässlich wir beide Albuquerque empfunden haben, so schön präsentierte sich uns Santa Fe. Je näher wir kamen, umso besser wurde das Wetter und zeitgleich mit unserer Ankunft hatten wir strahlend blauen Himmel und Sonnenschein.
 

Mit all seinen mexikanisch beeinflussten Häusern im Pueblostil hat Santa Fe ein ganz besonderes Flair. Speziell die Altstadt mit Marktplatz, einer Art Kathedrale und diversen kleinen Läden zu unterschiedlichen Themen (Schuhe, Silberschmuck, Cowboy und Western Artikel …) machen viel Spass zu erkunden und so vergingen die Stunden wie im Flug. Auf dem Rückweg nach Albuquerque machten wir am Stadtrand von Santa Fe nochmal einen Stopp bei einem Fashion Outlet.

 
Die Rückfahrt nach Albuquerque entwickelte sich dann genau in umgekehrter Reihenfolge wie die Hinfahrt. Meile um Meile zog sich der Himmel wieder zu, bis es bei Blitz und Donner heftigst zu regnen begann. Da kam der Hinweis auf das Ballonmuseum Albuquerque gerade recht. Also rechts ab und zum Museum. Jährlich im Oktober findet hier in Albuquerque die Weltgrößte Veranstaltung für Ballonfahrer statt mit bis zu 1000 Heißluftballons am Start. Leider waren wir hierfür ein paar Wochen zu früh dran, denn dieses Schauspiel am Himmel muss großartig sein.

Die letzten Meilen vom Ballonmuseum zum Motel hatten es dann nochmal in sich. Es schüttete aus Eimern und wie dramatisch es tatsächlich war, haben wir erst später in den Nachrichten erfahren. Große Teile von Albuquerque wurden überschwemmt und ganze Autos von den Wassermassen mitgerissen. Über den Link 
http://www.kob.com/article/stories/s3914302.shtml gibt´s hierzu Infos und ein Video.
 
   
Mittwoch, 23.09.2015
Nach dem verregneten Abend und einer stürmischen Nacht schien am Morgen wieder die Sonne und wir konnten ausgeschlafen und fit die Etappe nach Holbrook Arizona in Angriff nehmen. Ungefähr nach dreiviertel der Strecke ging es rechts ab zum PETRIFIED FOREST. Wir hatten diesen schon vor 15 Jahren besucht, allerdings bei starkem Nebel und somit schlechter Sicht. Heute hatten wir eindeutig mehr Glück. Die Sonne strahlte und es war bestes Wetter für schöne Fotos.
 


Nach mehreren Stopps an diversen Stellen des Petrified Forest fuhren wir das letzte Stück bis Holbrook durch. Dies war gleichzeitig auch die letzte Etappe entlang der Route 66, denn ab morgen würden wir diese verlassen und uns stattdessen in Richtung Südwesten nach Phoenix bewegen. Das Teilstück von Holbrook nach Los Angeles, dem restlichen Teil der Route 66 waren wir vor 15 Jahren bereits in umgekehrter Richtung gefahren.

 
Holbrook selbst war wieder ein relativ kleiner Ort auf unserer Route und neben ein paar Motels, einigen Diners und Tankstellen gab es nicht wirklich viel zu sehen. Unser Motel selbst war aber recht schön und da es bis zum Abendessen nicht mehr allzu lange dauern würde, nutzten wir die verbleibenden zwei Stunden zum Relaxen und zur Kommunikation mit Freunden und der Familie. Email, SMS und WhatsApp sei Dank.
 
Am Abend gab´s dann wieder ein wirklich schmackhaftes Steak in einem echt originellen Lokal am anderen Ende von Holbrook.
 
 
Donnerstag, 24.09.2015
Bei strahlendem Sonnenschein und kühlen Temperaturen starteten wir in den Tag. Heutiges Ziel war Phoenix Arizona. Obwohl es am Morgen relativ kühl war, entschied ich mich für die kurzen Hosen, was sich im Laufe des Tages als goldrichtig herausstellen sollte, da die Temperaturen im Laufe der Fahrt auf weit über 40 Grad ansteigen sollten.
 
Durch den Apache-Sitgreaves National Forest und den Tonto Nationalpark ging´s über kleinere Strassen bis nach Scottsdale, auch das Beverly Hills der Wüste genannt. Und tatsächlich waren wir plötzlich nur noch von kleinen bis hin zu wirklich imposanten Villen mitten in der Wüste umgeben. Sowohl die Immobilien als auch die teilweise davor geparkten Fahrzeuge machten unmissverständlich klar, dass hier fast ausschließlich Mitglieder der Oberschicht zu Hause sind. Nach Besichtigung einer durchaus sehenswerten Parkanlage mit groß dimensioniertem Springbrunnen und anschließendem Einkauf im örtlichen Supermarkt setzten wir unsere Fahrt nach Phoenix fort.

 
Unsere heutige Unterkunft befand sich ca. 10 Meilen nordwestlich von Phoenix und als wir schließlich darauf zufuhren war ich mir nicht mehr sicher, ob wir hier wirklich waren, denn im Unterschied zu den Motels der vergangenen Tage handelte es sich hier um ein weitläufiges Resort der gehobenen Kategorie mit luxuriösem Außenbereich, einer beeindruckenden Lobby und Page an der Eingangstür. Es stellte sich heraus, dass wir tatsächlich richtig waren und so checkten wir in unserer Luxusherberge ein.

 
Nach Auspacken und Anschließen all unserer elektronischen Gadgets schnappte ich mir meine Kamera und machte mich auf, die echt toll angelegte Resortanlage zu erkunden. Mittlerweile war es brütend heiß geworden,  ich hatte schöne Aufnahmen von der Anlage geschossen und wir gönnten uns eine große Tasse Kaffee im wunderbar temperierten Lobbybereich. Abendessen hatten wir dann im hoteleigenen Restaurant. Nicht ganz billig, aber von sehr guter Qualität.

 
Freitag, 25.09.2015
Bereits morgens um 8.00 Uhr hatte es 25 Grad. Diesmal ohne Fühstück checkten wir direkt nach dem Duschen aus, beluden unser Auto und starteten unsere Tagesetappe mit Ziel Yuma in Arizona. So war der Plan, den wir aber im Laufe des Tages komplett über den Haufen schmeißen sollten.
Grund dafür war, dass die Temperaturen immer dramatischer anstiegen und als wir in Yuma waren das Thermometer schon bei 43 Grad stand und alles andere als angenehm war. Dazu kam, dass wir bis Yuma bereits ca. 250 KM durch extrem „totes“ Land gefahren sind, dies sich auch die nächsten mind. 200 Kilometer nicht ändern würde und Yuma eigentlich nur als Zwischenstopp gedacht war, um die Strecke bis San Diego nicht zu lange werden zu lassen. Kurzentschlossen entschieden wir während einer Pause mit Burger und Kaltgetränk, Yuma links liegen zu lassen und heute komplett bis San Diego zu fahren. Wir waren beide schon da und wussten, dass diese Stadt deutlich mehr zu bieten haben würde. Also Auto betankt und nochmal rund 350 Kilometer weiter gefahren. Insgesamt waren es an diesem Tag dann immerhin stolze 670 Kilometer. Gegen 17.00 Uhr hatten wir unser Motel in San Diego erreicht und konnten einchecken. Für den Abend hatte ich online ein Steakhouse nicht allzu weit entfernt gefunden und weil es wirklich lecker war hatten wir für den letzten Abend am Montag gleich noch einmal einen Tisch bestellt, um unseren Urlaub angemessen ausklingen zu lassen.

 
Samstag, 26.09.2015 bis Montag 28.09.2015
Die letzten drei Tage waren ganz San Diego gewidmet. Durch unsere Planänderung und dem Verzicht einer Übernachtung in Yuma hatten wir nun ausreichend Zeit, einige Highlights ausführlich und völlig entspannt zu genießen und Versäumtes aus vergangenen Reisen nachzuholen.


Für den ersten Tag standen der Besuch der USS Midway, die Insel Coronado mit dem gleichnamigen berühmten Hotel Del Coronado und dem Cabrillo National Monument mit dem Point Loma Lighthouse auf dem Programm.
 
Die USS Midway war ein Flugzeugträger der US Navy und das Typschiff der Midway-Klasse. Sie war das dritte Schiff, das den Namen USS Midway trug. Die wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Dienst gestellte USS Midway nahm am Vietnam- und am Zweiten Golfkrieg teil. Durch zahlreiche Umbauten und Modernisierungen wurde der Flugzeugträger während seiner Dienstzeit in seinem Aussehen stark verändert – vom Geraddeckträger 1945 über das erste Winkeldeck 1957 bis hin zum weit auskragenden Flugdeck 1975. Im April 1992 wurde die Midway nach fast 47 Dienstjahren in die Reserveflotte überführt. Seit 2004 ist sie als das USS Midway Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.


Das Hotel del Coronado, von den Einheimischen auch kurz „The Del“ genannt, ist ein berühmtes altes Luxushotel am westlichen Strand der Halbinsel Coronado. Es ist eines der wenigen erhalten gebliebenen Exemplare eines hölzernen victorianischen Strandhotels und ist das älteste und zugleich größte Holzgebäude in Kalifornien. 1977 wurde es als National Historic Landmark unter Denkmalschutz gestellt. Das Hotel wurde immer wieder als Kulisse für Hollywood-Produktionen benutzt. Am bekanntesten dürfte der Auftritt in Billy Wilders Komödienklassiker „Manche mögen’s heiß (1959) sein, der im Sommer 1958 mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon in den Hauptrollen gedreht wurde. Der Film „Der lange Tod des Stuntman Cameron“ (1980) mit Peter O’Toole und Steve Railsback wurde zu einem Großteil in und um das Hotel gedreht. Unter anderem ist es auch in „Mein Partner mit der kalten Schnauze (1989) mit James Belushi zu sehen, der auf der Hotelterrasse einen Drink nimmt.


Das Cabrillo National Monument wurde zu Ehren von Juan Rodríguez Cabrillo errichtet, der am 28. September 1542 als erster Europäer an der Westküste Nordamerikas landete. Das Monument wurde am 15. Oktober 1966 im National Register of Historic Places aufgenommen. 1939 fertigte der Bildhauer Alvaro de Bree eine Statue Cabrillos im Auftrag der portugiesischen Regierung an. Diese wurde nach Fertigstellung den Vereinigten Staaten zum Geschenk gemacht. Die Statue ist über vier Meter hoch und wiegt circa sieben Tonnen. Jedes Jahr im Oktober findet das Cabrillo Festival statt, welches die Landung am Ballast Point in der Bucht von San Diego wiederholt. Vom Park aus ist der Hafen und die Skyline von San Diego und von Coronado zu sehen. Auf der höchsten Erhebung des Parks steht der Point Loma Leuchtturm, ein Symbol San Diegos seit 1854. Vom Leuchtturm aus kann man im Winter Grauwale beobachten.


Fast den gesamten zweiten Tag in San Diego verbrachten wir im Balboa Park, der größten öffentlichen Grünanlage der Stadt. Der Park umfasst eine Fläche von 4,9 km² und beherbergt eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen und Museen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der weltberühmte San Diego Zoo.
Um den in spanisch-barocken Stil gehaltenen California Tower reihen sich 13 Museen. Damit hat San Diego mit dem Balboa Park eine der größten Ansammlungen von Museen in den USA aufzuweisen. Im Balboa Park befindet sich auch die größte Orgel (Speckels-Orgel) der Welt, die im Freien steht.
Der Park wurde 1868 nahe dem damaligen Stadtkern Newtown (heute Downtown San Diego) gegründet. In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens blieb der Park nicht viel mehr als eine unbebaute Grünfläche. Mit der Zeit entstanden jedoch auf Initiative der Botanikerin und Landschaftsarchitektin Kate Sessions (1857–1940) einige Gärten und Gebäude auf dem Gelände. Die Gärten wurden zumeist von privaten Initiativen gegründet und erhalten. Jährlich spendeten verschiedene Firmen Bäume und andere Pflanzen zur Verschönerung der Parkanlage.



Der dritte und letzte Tag, bevor es die rund 200 Kilometer zum Flughafen Los Angeles und somit auch leider wieder nach Hause gehen würde, ließen wir völlig entspannt angehen. Nachdem wir uns richtig ausgeschlafen hatten gingen wir erst mal zum gegenüberliegenden Starbuck und gönnten uns eine große Tasse (oder besser Becher) guten Kaffee. Anschließend fuhren wir zum Las Americas Premium Outlet, einem rießigen Outletcenter direkt an der mexikanischen Grenze. Auch wenn wir nur nach günstigen Jeans und Shirts suchen wollten, vergingen doch viele Stunden inklusive Mittagessen, bis wir alle Shops durchstöbert hatten und uns wieder auf den Rückweg machen konnten. Mittlerweile war es schon später Nachmittag als wir wieder im Motel angekommen waren. Jetzt erst mal die Füße hochlegen und etwas Ruhe gönnen.

 
Den letzten Abend verbrachten wir nochmals in Hunter´s Steakhouse. Einen Tisch hatten wir ja schon am ersten Abend in San Diego dort bestellt. Ein letztes hervorragendes Porterhouse Steak mit Folienkartoffel und zwei Bierchen. Satt und zufrieden, wenn auch etwas wehmütig ob des Wissens, dass es morgen wieder nach Hause gehen würde, fuhren wir zurück zum Motel.

 
Mittwoch, 30.09.2015
Einziger Programmpunkt nach dem Frühstück war heute die Fahrt zum Flughafen in Los Angeles. Da der Verkehr in LA unberechenbar sein kann, nahmen wir uns für die vergleichsweise kurze Strecke ausreichend Zeit, kamen aber mehr als pünktlich an und nach kurzer Inspektion durch den Mitarbeiter der Rental Station waren wir unseren mittlerweile liebgewonnenen Jeep Cherokee auch schon wieder los. Mit dem Shuttle ging´s zum nahegelegenen Airport, wo wir gleich unser Gepäck aufgaben. Anschließend noch die letzten Strahlen der warmen kalifornischen Sonne ausgenutzt und dann durch die Passkontrolle zum Gate unseres Fliegers.


Nach weiteren zwei Stunden Wartezeit war dann Check-In und nach einem ruhigen Flug und drei Hollywoodbusters an Bord landeten wir planmäßig am Flughafen München, was gleichzeitig bedeutete, dass der interessante Roadtrip quer durch die USA nun endgültig zu Ende war. 


 MEIN FAZIT.

Auch dieser Roadtrip durch die USA war wieder spannend und sehr erholsam, wenn auch einiges anders als erwartet.

So hatte ich, der große Städte eher meidet, ernsthaft Zweifel, ob mir Chicago gefallen würde. Tatsächlich wurde ich eines Besseren belehrt und kann nun sagen, dass mir von allen bisher gesehenen Großstädten Chicago nach San Francisco die zweitliebste Stadt in den USA geworden ist und ich jedem uneingeschränkt an´s Herz legen kann. Die Route 66, Kernstück unserer Reise, hinterlässt für mich einen zwiegespaltenen Eindruck.

Aus Sicht des Motorradfahrers muss ich sagen, dass ich diese Strecke, jetzt wo ich sie kenne, nicht auf zwei Rädern fahren wollen würde. Nicht, weil sie uninteressant ist, sondern weil sie mir persönlich zum Motorradfahren schlichtweg zu langweilig wäre. Zu wenig Kurven, zu wenig Auf- und Ab und teilweise ehrlich gesagt auch zu heiß.


Aus Sicht des Autofahrers kann ich sagen, dass die Route 66 auf jeden Fall ihre Highlights hat, aber zu einem großen Teil auch von dem Mythos lebt, der um sie gemacht wird.
 
Kann man einen Roadtrip von Chicago nach Los Angeles über die Route 66 bedenkenlos empfehlen und Spaß dabei haben? Auf jeden Fall.
Würde ich diese Strecke in gleicher Weise nochmals machen wollen? Nein, denn dafür gab es für mich zu wenige Dinge, die ich unbedingt nochmal sehen wollen würde und das Land hat noch so viel zu bieten, was ich noch nicht kenne. Meine Faszination für die USA ist weiterhin ungebrochen und ich freue mich schon darauf, hoffentlich bald mal wieder eine neue Reise in die USA planen und durchführen zu können.




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